Inhaltsverzeichnis
1. Was ist ein Verb?
Ein Verb ist ein Wort, das eine Handlung, einen Zustand oder ein Ereignis beschreibt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Satzes, weil es ausdrückt, was jemand tut oder was passiert. Beispiele für Verben sind „laufen“, „sein“ und „lernen“. Verben sind also wichtig, weil sie uns helfen, zu verstehen, was in einem Satz passiert.
In der deutschen Rechtschreibung werden Verben grundsätzlich klein geschrieben, es sei denn, sie bilden den Satzanfang. Zudem müssen Sie passend zum Substantiv und verschiedenen Zeitformen entsprechend konjugiert werden.
2. Kategorien & Beispiele
Verben gibt es in unterschiedlichen Formen. Bestimmte Verben erfüllen einen bestimmten Zweck, können angepasst oder miteinander kombiniert werden. Hier finden Sie die wichtigsten Arten von Verben mit Beispielen:
- Vollverben:Vollverben sind Verben, die alleine die Hauptaussage eines Satzes tragen können. Sie beschreiben konkrete Handlungen, Zustände oder Vorgänge und benötigen keine weiteren Verben, um ihre Bedeutung zu entfalten.
- Beispiel: essen, lesen, schlafen
- Hilfsverben:Hilfsverben sind Verben, die zusammen mit einem Vollverb verwendet werden, um die Zeitform, das Passiv oder andere grammatische Aspekte zu bilden. Im Deutschen gibt es drei wichtige Hilfsverben:
- sein, haben, werden
- Modalverben>: Modalverben sind spezielle Verben, die die Bedeutung eines anderen Verbs verändern oder ergänzen. Sie drücken Möglichkeiten, Notwendigkeiten, Wünsche oder Fähigkeiten aus. Die wichtigsten Modalverben im Deutschen sind:
- können, müssen, dürfen, sollen, wollen, mögen
- Trennbare versus nicht trennbare Verben:
- Trennbare Verben bestehen aus einem Präfix und einem Hauptverb, die im Satz voneinander getrennt werden können. Das Präfix steht oft am Ende des Satzes, während das Hauptverb konjugiert wird.
- Beispiel: Ich stehe um 8 Uhr auf.
- Beispiel: Nadine kommt mit.
- Nicht trennbare Verben bestehen ebenfalls aus einem Präfix und einem Hauptverb, aber diese Teile bleiben immer zusammen und werden nicht getrennt. Diese Verben haben feste Präfixe, die nicht am Satzende stehen.
- Beispiel: Sie entdeckt jeden Tag etwas Neues.
- Beispiel: Ich verstehe dich gut.
- Trennbare Verben bestehen aus einem Präfix und einem Hauptverb, die im Satz voneinander getrennt werden können. Das Präfix steht oft am Ende des Satzes, während das Hauptverb konjugiert wird.
- Transitive und intransitive Verben
- Transitive Verben benötigen ein direktes Objekt im Akkusativ, um ihre Bedeutung vollständig zu machen. Diese Verben drücken eine Handlung aus, die auf eine andere Person oder Sache (das Objekt) gerichtet ist.
- Beispiel: Ich bestelle ein Buch.
- Intransitive Verben benötigen kein direktes Objekt, um ihre Bedeutung zu vermitteln. Sie beschreiben Handlungen oder Zustände, die nicht auf eine andere Person oder Sache gerichtet sind.
- Beispiel: Wir schlafen schon.
- Transitive Verben benötigen ein direktes Objekt im Akkusativ, um ihre Bedeutung vollständig zu machen. Diese Verben drücken eine Handlung aus, die auf eine andere Person oder Sache (das Objekt) gerichtet ist.
- Reflexive und reziproke Verben
- Unter reflexiven Verben versteht man solche, bei denen das Subjekt und das Objekt identisch sind, also die Handlung auf das Subjekt selbst zurückgeht. Sie werden immer mit einem reflexiven Pronomen (mich, dich, sich, uns, euch) verwendet.
- Beispiel: Ich wasche mich.
- Reziproke Verben beschreiben eine wechselseitige Handlung zwischen zwei oder mehr Subjekten, die gegenseitig aufeinander wirken. Diese Verben werden oft mit reziproken Pronomen wie „einander“ oder „sich“ in der Pluralform verwendet.
- Beispiel: Wir treffen uns.
- Unter reflexiven Verben versteht man solche, bei denen das Subjekt und das Objekt identisch sind, also die Handlung auf das Subjekt selbst zurückgeht. Sie werden immer mit einem reflexiven Pronomen (mich, dich, sich, uns, euch) verwendet.
- Persönliche versus unpersönliche Verben
- Persönliche Verben sind Verben, die mit einem bestimmten Subjekt verwendet werden und an die Person (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie) angepasst sind. Sie beziehen sich direkt auf eine handelnde oder betroffene Person oder Sache im Satz.
- Beispiel: Ich esse einen Apfel.
- Unpersönliche Verben sind solche, die ohne ein spezifisches Subjekt verwendet werden oder deren Subjekt nur formal vorhanden ist. Diese Verben beschreiben oft natürliche Phänomene, Zustände oder es wird eine unpersönliche Aussage gemacht.
- Beispiel: Es regnet.
- Persönliche Verben sind Verben, die mit einem bestimmten Subjekt verwendet werden und an die Person (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie) angepasst sind. Sie beziehen sich direkt auf eine handelnde oder betroffene Person oder Sache im Satz.
- Finite und infinite Verben
- Finite Verben sind die konjugierten Formen eines Verbs, die an die Person (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie) und die Zeit (Präsens, Präteritum, etc.) angepasst sind. Sie geben die grammatische Struktur des Satzes vor und zeigen, wer etwas tut und wann es geschieht.
- Infinite Verben sind die unveränderten Grundformen eines Verbs, also der Infinitiv, das Partizip I und das Partizip II. Diese Formen sind nicht an eine Person oder Zeit angepasst.
3. Verben: Grammatik und Konjugation
Schwache (regelmäßige) Verben
Schwache Verben, auch regelmäßige Verben genannt, folgen bei der Konjugation festen Regeln. Sie verändern ihren Stammvokal nicht und bilden die Vergangenheitsformen durch Anhängen von Endungen wie „-te“ im Präteritum und „-t“ im Partizip II.
- Beispiel: „machen“
Personalpronomen | Präsens | Präteritum | Perfekt |
---|---|---|---|
ich | mache | machte | habe gemacht |
du | machst | machtest | hast gemacht |
er/sie/es | macht | machte | hat gemacht |
wir | machen | machten | haben gemacht |
ihr | macht | machtet | habt gemacht |
sie | machen | machten | haben gemacht |
Starke (unregelmäßige) Verben
Starke Verben, oder auch unregelmäßige Verben, verändern bei der Konjugation ihren Stammvokal und bilden die Vergangenheitsformen durch Ablaut, das heißt durch den Wechsel des Stammvokals. Ihre Partizip-II-Form endet meist auf „-en“.
- Beispiel: „fahren“
Personalpronomen | Präsens | Präteritum | Perfekt |
---|---|---|---|
ich | fahre | fuhr | bin gefahren |
du | fährst | fuhrst | bist gefahren |
er/sie/es | fährt | fuhr | ist gefahren |
wir | fahren | fuhren | sind gefahren |
ihr | fahrt | fuhrt | seid gefahren |
sie | fahren | fuhren | sind gefahren |
Gemischte (unregelmäßige) Verben
Gemischte Verben sind unregelmäßige schwache Verben, die Merkmale von starken und schwachen Verben kombinieren. Sie ändern ihren Stammvokal in der Präteritum- und Partizip-II-Form wie starke Verben, aber sie verwenden die Endungen der schwachen Verben.
- Beispiel: „denken“
Personalpronomen | Präsens | Präteritum | Perfekt |
---|---|---|---|
ich | denke | dachte | habe gedacht |
du | denkst | dachtest | hast gedacht |
er/sie/es | denkt | dachte | hat gedacht |
wir | denken | dachten | haben gedacht |
ihr | denkt | dachtet | habt gedacht |
sie | denken | dachten | haben gedacht |
Verben im Passiv
Im Deutschen wird das Passiv verwendet, um den Fokus auf die Handlung oder den Zustand selbst zu legen, anstatt auf den Handelnden. Es gibt zwei Hauptformen des Passivs: das Vorgangspassiv und das Zustandspassiv.
- Vorgangspassiv: Das Vorgangspassiv beschreibt eine Handlung oder einen Prozess. Es wird mit einer Form von „werden“ und dem Partizip II des Verbs gebildet.
- Präsens: Das Buch wird gelesen.
- Präteritum: Das Buch wurde gelesen.
- Perfekt: Das Buch ist gelesen worden.
- Plusquamperfekt: Das Buch war gelesen worden.
- Futur I: Das Buch wird gelesen werden.
- Zustandspassiv: Das Zustandspassiv nutzt man, um das Ergebnis einer Handlung zu beschreiben. Es wird mit einer Form von „sein“ und dem Partizip II des Verbs gebildet.
- Präsens: Das Buch ist gelesen.
- Präteritum: Das Buch war gelesen.
- Perfekt: Das Buch ist gelesen gewesen.
- Plusquamperfekt: Das Buch war gelesen gewesen.
- Futur I: Das Buch wird gelesen sein.
Indikativ
Der Indikativ ist der Modus der Wirklichkeit. Er wird verwendet, um Tatsachen, reale Ereignisse und Handlungen darzustellen. Es ist der am häufigsten verwendete Modus im Deutschen.
- Präsens: Er liest ein Buch.
- Präteritum: Sie ging nach Hause.
- Perfekt: Wir haben das Spiel gewonnen.
Konjunktiv
Der Konjunktiv wird verwendet, um Möglichkeiten, Wünsche, indirekte Rede, Hypothetisches und Irreales auszudrücken. Es gibt zwei Formen: Konjunktiv I und Konjunktiv II
- Konjunktiv I wird hauptsächlich in der indirekten Rede verwendet.
- Präsens: Er sagt, er habe keine Zeit. (Er sagt: „Ich habe keine Zeit.“)
- Perfekt: Sie behauptet, sie habe das Buch gelesen. (Sie behauptet: „Ich habe das Buch gelesen.“)
- Futur I: Er sagt, er werde morgen kommen. (Er sagt: „Ich werde morgen kommen.“)
- Konjunktiv II wird für Wünsche, Hypothetisches und Irreales verwendet.
- Präsens: Wenn ich reich wäre, würde ich eine Weltreise machen.
- Präteritum: Hätte ich doch mehr gelernt!
- Perfekt: Wenn sie gekommen wäre, hätten wir das Problem gelöst.
Imperativ
Der Imperativ wird verwendet, um Befehle, Aufforderungen oder Ratschläge auszudrücken. Es gibt Formen für die zweite Person Singular (Du) und Plural (Ihr) sowie für die formelle Anrede (Sie).
- Du-Form: Lies das Buch! (lesen)
- Ihr-Form: Lest das Buch! (lesen)
- Sie-Form: Lesen Sie das Buch! (lesen)