Das Adverb

Adverbien sind ein unverzichtbarer Teil der deutschen Sprache, da sie Verben, Adjektive und andere Adverbien näher beschreiben und zusätzliche Informationen geben.
In diesem Wissensbeitrag erfahren Sie, was Adverbien genau sind, wie sie verwendet werden und welche Arten von Adverbien es gibt. Mit diesen Grundlagen können Sie Ihre Deutschkenntnisse weiter vertiefen und präziser kommunizieren.

Adjektiv

1. Was ist ein Adverb?

Adverbien sind Wörter, die Verben, Adjektive oder andere Adverbien näher beschreiben und ihnen zusätzliche Informationen hinzufügen. Im Gegensatz zu Adjektiven, die Nomen oder Pronomen näher bestimmen, geben Adverbien Auskunft darüber, wie, wann, wo oder warum etwas geschieht. Sie beantworten also Fragen wie „Wie schnell läuft er?“ oder „Wo wohnt sie?“.
Im Satz sind Adverbien flexibel und können an verschiedenen Stellen stehen, was ihnen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Bedeutung verleiht. Ein einfacher Satz wie „Er läuft schnell“ zeigt, wie das Adverb „schnell“ das Verb „laufen“ näher beschreibt.
Stehen Sie nicht am Satzanfang, wird das Adverb klein geschrieben. Während die meisten Adverbien nicht gesteigert werden können, gibt es einige Ausnahmen von dieser Regel. Mehr zu der korrekten grammatikalischen Verwendung erfahren Sie in diesem Beitrag

Adjektiv

2. Verschiedene Arten von Adverbien mit Beispielen

Adverbien lassen sich in verschiedene Arten unterteilen, abhängig davon, welche Aspekte sie im Satz näher beschreiben. Die unterschiedlichen Arten von Adverbien bestimmen, ob sie Informationen über die Art und Weise, den Zeitpunkt, den Ort oder den Grund eines Geschehens geben. Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Arten von Adverbien erläutert und durch Beispiele veranschaulicht.

  • 2.1 Modalverb: Modaladverbien geben an, wie etwas geschieht oder wie es im Verhältnis zu anderen Aspekten des Geschehens steht. Sie drücken die Art und Weise aus, wie eine Handlung vollzogen wird. Modaladverbien können beispielsweise die Intensität, Sicherheit oder Art der Handlung verdeutlichen.
    • → Sie spricht fließend Deutsch.
    • → Er hat die Aufgabe schnell erledigt

Weitere Beispiele: gerne, einfach, absichtlich, bequem, möglichst, selbstverständlich, sicher, schnell, vielleicht

 

  • 2.2 Lokaladverb: Lokaladverbien geben Informationen über den Ort oder die Richtung einer Handlung. Sie beschreiben, wo etwas passiert oder wohin etwas bewegt wird.
    • → Sie wohnt/ hier.
    • → Der Hund läuft nach draußen

Weitere Beispiele: hier, dort, oben, unten, neben, zwischen, hinten, vorne, drinnen

 

  • 2.3 Pronominaladverb: Pronominaladverbien bestehen aus einem Pronomen und einem Adverb und werden verwendet, um auf bestimmte Orte, Zeiten oder Sachverhalte hinzuweisen, die bereits im Gespräch erwähnt wurden. Sie ersetzen oft eine Kombination aus Präposition und Nomen und helfen dabei, den Text flüssiger zu gestalten. Pronomen Beispiele wären „mich“, „dein“ oder auch „der“, „die“, „das“.
    • → Ich freue mich darüber.
    • → Er kümmert sich darum.

Weitere Beispiele: hier, dort, oben, unten, neben, zwischen, hinten, vorne, drinnen

 

  • 2.4 Temporaladverb: Temporaladverbien geben Informationen über die Zeit einer Handlung oder eines Ereignisses. Sie beantworten Fragen wie „Wann?“, „Wie lange?“ oder „Wie oft?“ und helfen dabei, zeitliche Beziehungen und Zeitpunkte klar auszudrücken.
    • → Wir treffen uns morgen.
    • → Er arbeitet jeden Tag.

Weitere Beispiele: jetzt, morgen, immer, gestern, bald, nie, heute, einst, seitdem

 

  • 2.5 Kausaladverb: Kausaladverbien geben den Grund oder die Ursache für eine Handlung oder ein Ereignis an. Sie beantworten Fragen wie „Warum?“ und erklären, warum etwas geschieht.
    • → Sie hat den Test bestanden, weil sie hart gelernt hat.
    • → Er ist nicht gekommen, deshalb haben wir ohne ihn angefangen.

Weitere Beispiele: weshalb, so , darum, daher, infolge, aus diesem Grund, wegen

 

  • 2.6 Relativadverb: Relativadverbien verbinden Nebensätze mit einem Hauptsatz und beziehen sich auf ein Nomen oder Pronomen im Hauptsatz. Sie leiten Relativsätze ein, die zusätzliche Informationen über das Nomen oder Pronomen geben und erklären, wie, wann oder wo etwas passiert.
    • → Das ist der Ort, wo wir uns getroffen haben.
    • → Hier ist der Grund, warum ich dich angerufen habe.

Weitere Beispiele: wieso, woran, wann, weshalb, worauf, wodurch, womit

Adjektiv

3. Adverbien korrekt verwenden

3.1 Position im Satz

Adverbien können an verschiedenen Stellen im Satz stehen, abhängig davon, was sie betonen oder welche Information sie liefern.

  • Am Satzanfang: Gestern hat es geregnet.
  • Nach dem Verb: Er fährt schnell.
  • Vor dem Verb: Immer liest sie Bücher.
  • Nach dem Objekt: Er hat die Prüfung gut bestanden.
  • Am Satzende: Wir treffen uns morgen.

 

3.2 Nicht steigerbare Adverbien

Die meisten Adverbien sind nicht steigerbar und können nicht verändert werden, um unterschiedliche Grade oder Intensitäten auszudrücken. Diese Adverbien bleiben in ihrer Form konstant, egal wie stark oder schwach die beschriebene Handlung ist. Sie sind oft temporal (zeitlich), lokal (örtlich) oder kausal (ursächlich) und beziehen sich auf feste Zustände oder Verhältnisse.

 

Zum Beispiel:

  • → gestern
  • → hier
  • → viel
  • → deshalb
  • → jetzt

 

3.3 Steigerbare Adverbien (Adjektivadverbien)
Kurz gesagt sind Adjektivadverbien eine spezielle Art von Adverbien, die aus Adjektiven abgeleitet sind und zur Beschreibung von Verben, Adjektiven oder anderen Adverbien verwendet werden, um deren Eigenschaften oder Intensität zu präzisieren.
Diese Adverbien können gesteigert werden, um einen Vergleich zwischen verschiedenen Graden der beschriebenen Qualität oder Intensität zu machen. Sie werden genauso gesteigert wie Adjektive:

  • Positiv
    Sie besucht uns häufig.
    Das Reh läuft schnell.
    Die Suppe schmeckt gut.
  • Komparativ
    Sie besucht uns häufiger als ihre Schwester.
    Das Reh läuft schneller als ein Mensch.
    Die Suppe schmeckt besser als letztes Mal.
  • Superlativ
    Sie besucht uns am häufigsten.
    Das Reh läuft am schnellsten.
    Die Suppe schmeckt am besten.

4. Adverb oder Adjektiv: den Unterschied erkennen

Um den Unterschied zwischen Adverbien und Adjektiven verständlich zu machen, stellen wir uns vor, dass Adjektive und Adverbien unterschiedliche Aufgaben in einem Satz übernehmen:

Adjektiven beschreiben Nomen (Hauptwörter) näher. Sie geben Informationen darüber, wie etwas ist. Zum Beispiel:

→ Der schnelle Hund läuft im Park.

Hier beschreibt das Adjektiven „schnell“ den Hund (Nomen) und gibt an, welche Eigenschaft der Hund hat.

Adverbien hingegen beschreiben Verben (Tuwörter), Adjektive oder andere Adverbien näher. Sie geben Informationen darüber, wie, wann, wo oder warum etwas passiert. Zum Beispiel:

→ Der Hund läuft schnell im Park.

Hier beschreibt das Adverb „schnell“, wie der Hund läuft (das Verb). Es gibt also Auskunft darüber, auf welche Weise der Hund sich bewegt.

  • Weitere Beispiele:
    • Adjektiv: Die süße Katze spielt.
    • Adverb: Die Katze spielt süß.
    • Adjektiv: Der laute Vogel zwitschert.
    • Adverb: Der Vogel zwitschert laut.