Der Akkusativ

Was ist der Akkusativ? Der Akkusativ ist einer der vier Fälle in der deutschen Grammatik und wird auch als „Wen-Fall“ bezeichnet. Er gibt an, wen oder was eine Handlung betrifft.

Der Begriff „Akkusativ“ stammt aus dem Lateinischen casus accusativus, was „Anklagefall“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Akkusativ genutzt, um jemanden oder etwas anzuklagen oder zu beschuldigen. Im heutigen Sprachgebrauch ist seine Funktion allerdings viel breiter und umfasst vor allem die Kennzeichnung von direkten Objekten.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles zur korrekten Verwendung des Akkusativs mit Beispielen.

Adjektiv

1. Was ist die Akkusativ Frage?

Die Akkusativ-Frage hilft dabei, den Akkusativ in einem Satz zu erkennen. Sie lautet: „Wen oder was?“ Mit dieser Frage ermitteln Sie das direkte Objekt, also die Person oder Sache, die von der Handlung des Verbs direkt betroffen ist. Zum Beispiel:

  • → „Ich lese das Buch.“
    • Was lese ich?Das Buch.
  • → „Er besucht seine Freunde.“
    • Wen oder was besucht er?Seine Freunde.

2. Verwendung vom Akkusativ mit Beispiel

Akkusativ bei Nomen und Artikeln

Im Akkusativ bleibt das Nomen selbst unverändert, egal ob es maskulin, feminin, neutral oder plural ist. Allerdings ändert sich bei maskulinen Nomen im Singular der Artikel: Aus „der“ wird „den“, und aus „ein“ wird „einen“. Bei den anderen Geschlechtern und im Plural bleibt der Artikel gleich.

  • Maskulin singular: Er sieht den Hund. (der Hund)
  • Feminin singular: Ich kaufe die Lampe. (die Lampe)
  • Neutrum singular: Sie isst das Brot. (das Brot)
  • Plural: Wir beobachten die Vögel. (die Vögel)
SingularPluralIndefinitpronomen
Maskulinden Mann
einen Mann
die Männer
Männer
keinen Mann, keine Männer
Feminindie Frau
eine Frau
die Frauen
Frauen
keine Frau, keine Frauen
Neutrumdas Kind
ein Kind
die Kinder
Kinder
kein Kind, keine Kinder

Das Akkusativobjekt

Das Akkusativobjekt ist das direkte Objekt eines Satzes. In Sätzen mit nur einem Objekt handelt es sich daher meistens um das Akkusativobjekt. Dieses Objekt ist der Empfänger der Handlung, die vom Subjekt ausgeführt wird.

  • → Der Hund frisst den Knochen.
    • Wen oder was frisst der Hund?Den Knochen.
  • → Die Lehrerin erklärt die Aufgabe.
    • Was erklärt die Lehrerin?Die Aufgabe.

 

Verben und der Akkusativ

Viele Verben im Deutschen verlangen den Akkusativ, insbesondere solche, die eine Handlung auf ein direktes Objekt richten. Diese Verben erfordern ein Akkusativobjekt, um die Bedeutung des Satzes zu vervollständigen.

Einige solche Beispiele sind:

  • haben
  • kennen
  • nennen
  • bauen
  • lieben
  • kaufen
  • bezeichnen
  • besuchen

Zum Beispiel:

  • → Ich kenne den Mann.
  • → Sie baut ein Haus.
  • → Wir lieben das Meer.
  • → Er nennt den Hund Bello.

 

Präpositionen und der Akkusativ
Im Deutschen gibt es Präpositionen, die immer den Akkusativ erfordern. Diese Präpositionen leiten eine Ergänzung ein, die im Akkusativ steht, und können oft eine Richtung, ein Ziel oder eine Beziehung ausdrücken. Zum Beispiel:

  • durch
  • gegen
  • ohne
  • für
  • um
  • bis

 

Zum Beispiel:

  • → Er geht durch den Park.
  • → Das Geschenk ist für meinen Bruder.

 

Wechselpräpositionen: Akkusativ vs. Dativ

Wechselpräpositionen sind Präpositionen, die je nach Kontext entweder mit dem Akkusativ oder mit dem Dativ stehen. Der Unterschied liegt hier darin, ob eine Bewegung (Akkusativ) oder eine Position (Dativ) ausgedrückt wird:

Akkusativ: Bewegung oder Richtung – „wohin?“
Dativ: Position oder Ort – „wo?“

 

Einige solcher Wechselpronomen sind:

  • an
  • auf
  • in
  • unter
  • über
  • hinter
  • neben
  • zwischen

 

Zum Beispiel:

  • → Ich stelle das Buch auf den Tisch. (Akkusativ)
    • → Das Buch liegt auf dem Tisch. (Dativ)
  • → Sie geht in die Stadt. (Akkusativ)
    • → Sie ist in der Stadt. (Dativ)

 

Der Akkusativ bei Pronomen

Im Akkusativ verändert sich die Form von Personalpronomen. Während Nomen im Akkusativ nur im maskulinen Singular (Artikel) eine Veränderung erfahren, haben Pronomen im Akkusativ für fast alle Personen und Geschlechter eine spezielle Form.

PronomenAkkusativformBeispiel
ichmich→ Ich sehe mich im Spiegel.
dudich→ Ich rufe dich später an.
erihn→ Sie hat ihn gestern getroffen.
siesie→ Ich habe sie gestern im Café gesehen.
eses→ Er hat es repariert.
wiruns→ Sie begleitet uns zum Bahnhof.
ihreuch→ Er fragt euch nach dem Weg.
siesie→ Wir haben sie alle eingeladen.

Der adverbiale Akkusativ

Der adverbiale Akkusativ wird verwendet, um eine Information über Zeit, Häufigkeit oder Maß anzugeben. Hierbei wird der Akkusativ nicht für ein direktes Objekt im Satz verwendet, sondern für adverbiale Bestimmungen. Das bedeutet, dass der Akkusativ in diesen Fällen dazu dient, eine nähere Erklärung zu geben, wie, wie lange, wie oft oder wie weit etwas geschieht. Im Gegensatz zum Akkusativ, der normalerweise das direkte Objekt eines Verbs beschreibt, gibt der adverbiale Akkusativ Informationen zu Umständen wie Zeit, Häufigkeit oder Maß.

1. Zeitangaben (Wie lange?)
z.B. „Wir bleiben noch drei Tage in Berlin.“

2. Häufigkeit (Wie oft?)
z.B. „Er geht jedes Wochenende ins Kino.“

3. Maßangaben (Wie weit?)
z.B. „Sie läuft zwei Kilometer jeden Morgen.“

 

Appositiver und absoluter Akkusativ

Der appositive Akkusativ ist ein Zusatz, der ein Nomen näher beschreibt und sich im Akkusativ befindet. Er wird meistens durch Kommata vom Rest des Satzes abgetrennt. Eine Apposition steht in engem Zusammenhang mit einem Nomen und fügt diesem zusätzliche Informationen hinzu. Zum Beispiel:

  • → Ich traf gestern meinen alten Freund, den ich lange nicht gesehen hatte.
  • → Er hat das Auto, einen roten Sportwagen, vor der Garage geparkt.

Der absolute Akkusativ wird in einer ähnlichen Weise wie die appositive Verwendung eingesetzt, hat jedoch eine noch stärkere Trennung vom restlichen Satz. Er ist eine Art „Nachdruck“ und wird in vielen Fällen von Kommata eingeschlossen. Der absolute Akkusativ kann als eine Art Zusatzinformation oder Erklärung verstanden werden, die das Verständnis des Satzes weiter erläutert, ohne direkt an das Hauptverb gebunden zu sein. Zum Beispiel:

  • → Er sah das Bild an der Wand, das Porträt seiner Mutter.
  • → Wir fuhren durch die Stadt, die Straßen waren leer.

3. Position des Akkusativs im Satz

Der Akkusativ steht in der Regel nach dem Verb, es sei denn, es gibt ein Dativobjekt, das davor kommt. In Sätzen mit mehreren Objekten folgt das Akkusativobjekt oft dem Dativobjekt und vor dem Genitivobjekt. Die genaue Reihenfolge hängt vom Satzbau und dem Kontext ab, aber eine häufige und als „normal“ empfundene Struktur lautet:

Subjekt + Verb + Dativobjekt + Akkusativobjekt + Genitivobjekt

Das sähe im Satz zum Beispiel so aus:
Der Lehrer erklärt dem Schüler das neue Thema des Projekts.

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