Das Pronomen

Im Deutschen dienen Pronomen dazu, Nomen zu ersetzen oder darauf zu verweisen. Das Wort „Pronomen“ stammt aus dem Lateinischen und erklärt die Funktion des Satzbausteins: Es setzt sich zusammen aus „pro“ (dt. „für“), und „nomen“ (dt. „Nomen“ oder „Name“). Wörtlich übersetzt heißt es also „für ein Nomen“.
In diesem Wissensbeitrag zu Pronomen erfahren Sie alles, was Sie über die verschiedenen Arten, Anwendungsbereiche, und die Einbettung in den Satz wissen müssen.

Adjektiv

1. Was sind Pronomen?

Pronomen sind Wörter, die Nomen (also Namenwörter) in einem Satz ersetzen oder auf sie verweisen. Sie werden verwendet, um Wiederholungen zu vermeiden und Sätze klarer und kürzer zu machen. Anstelle eines Namens oder eines anderen Substantivs wird also zum Beispiel ein Pronomen eingesetzt.
Die deutschen Pronomen haben ihre Wurzeln in den indogermanischen (oder indoeuropäischen) Sprachen, einer Sprachfamilie, aus der sich viele moderne Sprachen, einschließlich Deutsch, entwickelt haben. Die indogermanische Ursprache hatte bereits Personalpronomen in der ersten, zweiten und dritten Person, die die Grundlage für die heutigen deutschen Pronomen bildeten.
Wenn sie nicht am Satzanfang stehen, werden Pronomen klein geschrieben. Ausnahmen sind jedoch Personalpronomen in der Höflichkeitsform, sogenannte Anredepronomen. Mehr zu den verschiedenen Pronomen mit Beispielen finden Sie in diesem Beitrag.

2. Arten von Pronomen mit Beispielen

In der deutschen Sprache gibt es verschiedene Arten von Pronomen, die sich je nach Kontext und grammatikalischen Besonderheiten des Satzes anpassen lassen. Dazu gehören unter anderem Pronomen, die sich auf Personen beziehen, die Besitzverhältnisse wiedergeben, oder die Fragen einleiten. Wir haben Ihnen die wichtigsten Arten von Pronomen mit Beispielen zusammengetragen. Zudem finden Sie am Ende des Kapitels auch einige nützliche Tabellen, mit denen Sie die Pronomen lernen und nachschauen können.

  • 2.1. Personalpronomen: Personalpronomen beziehen sich auf die Person, um die es in dem Satz geht, und ändern sich je nach Person, Numerus (Einzahl oder Mehrzahl) und Fall (Kasus).
    • → Sie liest ein Buch.
    • → Ich mag Katzen.

→ ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie

 

Im Deutschen gibt es verschiedene Fälle (Kasus) der Personalpronomen, darunter auch die Dativ- und Akkusativpronomen.

  • Dativ: mir, ihm/ihr/ihm, uns euch, ihnen
  • Akkusativ: mich, dich, ihn/sie/es, uns euch, sie

Grundsätzlich werden Pronomen klein geschrieben, es sei denn, sie stehen am Satzanfang. Eine Ausnahme dazu sind die Anredepronomen, welche immer großgeschrieben werden. Diese dienen der Höflichkeit und werden immer für die direkte Ansprache einer Person benutzt:

Anrede: Du, Sie, Ihr

  • → Können Sie mir helfen?
  • → Danke für Ihre Hilfe gestern.

 

  • 2.2 Reflexivpronomen: Diese Pronomen werden verwendet, wenn die Handlung des Verbs auf das Subjekt selbst zurückgeführt wird. Das bedeutet, dass die Person oder das Ding, das die Handlung ausführt, gleichzeitig das Ziel dieser Handlung ist.
    • → Ich wasche mich.
    • → Sie freut sich.

→ mich/mir, dich/dir, sich, uns, euch, sich

 

  • 2.3. Possessivpronomen: Possessivpronomen sind Pronomen, die Besitz oder Zugehörigkeit ausdrücken. Sie zeigen an, wem etwas gehört oder zu wem etwas gehört. Im Deutschen passen sich die Possessivpronomen in Genus, Numerus und Kasus dem Nomen an, auf das sie sich beziehen.
    • → Das ist meins. (ohne direktes Objekt)
    • → Wo ist deine Jacke? (feminines Objekt)
    • → Sie sucht ihr Buch. (maskulines Objekt)
    • → Ich bringe meine Schlittschuhe mit. (Objekt im Plural)
    • → meins/mein/meine, deins/dein/deine, seins/sein/seine, usw.
    • → die vollständigen Possessivpronomen finden Sie in unserer praktischen
      Tabelle weiter unten!

 

  • 2.4. Relativpronomen: Diese Pronomen werden benutzt, um Relativsätze einzuleiten und sich auf ein vorheriges Nomen oder Pronomen zu beziehen. Im Deutschen passen sich Relativpronomen in Genus, Numerus und Kasus dem Bezugswort im Hauptsatz an.
    • Nominativ: Das Buch, das auf dem Tisch liegt.
    • Akkusativ: Der Mann, den ich gesehen habe, hat das Buch gekauft.
    • Dativ: Die Frau, der ich geholfen habe, ist meine Nachbarin.
    • Genitiv: Das Kind, dessen Buch aufgeschlagen ist.

→ der/die/das, den, dem, dessen, deren

 

  • 2.5. Personalpronomen: Demonstrativpronomen werden verwendet, um auf etwas Bestimmtes oder Hervorgehobenes hinzuweisen. Sie betonen das Nomen, auf das sie sich beziehen, und können in einem Satz als Ersatz für das Nomen verwendet werden, um Wiederholungen zu vermeiden.
    • → Ich mag diesen Film, aber der ist noch besser.
    • → Dieses Auto ist schneller als das andere.

→ der/die/das, den, dem, dieser/diese/dieses, jener/jene/jenes

 

  • 2.6. Interrogativpronomen: In Fragen werden Interrogativpronomen verwendet, um nach Personen, Dingen, Eigenschaften oder Gründen zu fragen. Sie stehen am Anfang einer Frage und richten sich nach dem Genus und Numerus des Bezugswortes, auf das sich die Frage bezieht.
    • → Wen hast du eingeladen?
    • → Wo gehen wir hin?

→ wer/wem/wen, wo, wann, wie, usw.

 

  • 2.7. Indefinitpronomen: Diese Pronomen bezeichnen unspezifische Personen, Dinge oder Mengen. Sie geben keine genaue Information, sondern beschreiben etwas auf eine allgemeine oder unbestimmte Weise. Diese Pronomen helfen, auf unbestimmte Objekte oder Personen hinzuweisen, ohne sie konkret zu benennen.
    • → Niemand weiß, was morgen geschieht.
    • → Nichts ist passiert.

→ jemand, niemand, etwas, nichts, alle, einige, viele, wenige, manche, usw.

PersonalpronomenReflexivpronomenPossesivpronomenDativpronomenAkkusativpronomen
ichmich, mirmeins/mein/meinemirmich
dudich, dirdeins/dein/deinedirdich
ersichseins/sein/seineihmihn
siesichihres/ihr/ihreihrsie
essichseins/sein/seineihmihn
wirunsunseres/unser/unsereunsuns
ihreucheures/euer/eureeucheuch
siesichihres/ihr/ihreihnensie
RelativpronomenDemonstrativpronomenInterrogativpronomenIndefinitpronomen
 
der/die/das, den, dem, dessen, deren
der/die/das, dieser/diese/dieses, jener/jene/jenes 
wer, wie, wo, wann
jemand, niemand, etwas, nichts, alle, einige, viele, wenige, manche, usw.
Um Relativsätze einzuleitenUm etwas hervorzuhebenUm nach Personen, Dingen, Eigenschaften oder Gründen zu fragen 
Um auf ein unspezifisches Objekt oder Subjekt hinzuweisen
Adjektiv

3. Pronomen richtig verwenden & häufige Fehlerquellen

Wenn Sie als Deutschlernender Pronomen richtig verwenden möchten, kann die Anzahl der verschiedenen Pronomen und ihre einhergehenden Regeln erst einmal überwältigend wirken. Während Sie daran arbeiten, ein intuitives Gefühl für den richtigen Einsatz von Pronomen zu entwickeln, sollten Sie deshalb immer:

  • Den richtigen Kasus (Fall) beachten,
  • Genus (Geschlecht) und Numerus (Anzahl) anpassen,
  • und Pronomen im Satzkontext prüfen.

Diese drei Aspekte sind, wenn Sie nicht berücksichtigt werden, die häufigste Ursache für grammatikalische Fehler, wenn es um Pronomen geht.