Das Adjektiv

Mit Adjektiven können wir Erfahrungen, Sachverhalte, Empfindungen und Beschreibungen lebhafter und anschaulicher ausdrücken. Sie beschreiben nicht nur Zustände, sondern auch Erscheinungen und können ausdrucksstark miteinander kombiniert werden.
In unserer Wissensdatenbank zum Adjektiv erfahren Sie alles darüber, was Adjektive überhaupt sind, und wie Sie sie korrekt in einen Satz einbauen.

Adjektiv

1. Was ist ein Adjektiv?

Ein Adjektiv ist ein Wort, das Eigenschaften, Merkmale oder Zustände von Personen, Dingen oder Sachverhalten beschreibt. Adjektive helfen dabei, Nomen (Namenwörter) genauer zu bestimmen und zu charakterisieren. Sie beantworten Fragen wie „Wie ist etwas?“ oder „Welche Eigenschaften hat etwas?“. Adjektive sind daher unverzichtbar, um Sprache lebendig und präzise zu gestalten.
Adjektive können sowohl vor dem Nomen stehen, das sie beschreiben (attributiver Gebrauch), als auch das Nomen in Verbindung mit einem Verb näher bestimmen (prädikativer Gebrauch).
Sie werden im Normalfall klein geschrieben, vorausgesetzt sie stehen nicht am Satzanfang. Zudem werden Adjektive nicht an Zeitformen, aber an das Substantiv angepasst und können gesteigert werden. Mehr zur grammatikalisch korrekten Verwendung von Adjektiven finden Sie in diesem Wissensbeitrag.

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2. Deklination von Adjektiven mit Beispiel

Im Deutschen werden Adjektive dekliniert, das heißt, ihre Endungen ändern sich je nach Kasus (Fall), Numerus (Einzahl oder Mehrzahl) und Genus (Geschlecht) des zugehörigen Nomens. Diese Deklination hilft, die grammatische Beziehung zwischen den Wörtern im Satz klarer zu machen. Die korrekte Deklination der Adjektive ist essenziell für das richtige Verständnis und die korrekte Verwendung der deutschen Sprache.

 

2.1 Kasus/Fall: Der Kasus (Fall) eines Adjektivs bestimmt seine Form und zeigt an, welche grammatische Funktion das dazugehörige Nomen im Satz hat. Im Deutschen gibt es vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Adjektive passen sich in ihrer Endung an den Kasus, das Genus (Geschlecht) und den Numerus (Anzahl) des Nomens an.

  • Nominativ: Der Nominativ ist der Wer- oder Was-Fall. Er wird verwendet, um das Subjekt eines Satzes zu kennzeichnen.
    • Beispiel: Der große Hund spielt im Garten.
    • Beispiel: Die kleine Katze schläft.
  • Genitiv: Der Genitiv ist der Wessen-Fall. Er wird verwendet, um Besitz oder Zugehörigkeit anzuzeigen.
    • Beispiel:Des großen Hundes Ball ist grün.
    • Beispiel:Die Decke der kleinen Katze.
  • Dativ: Der Dativ ist der Wem-Fall. Er wird verwendet, um das indirekte Objekt eines Satzes zu kennzeichnen.
    • Beispiel: Ich gebe dem großen Hund ein Leckerchen
    • Beispiel: Sie hilft der kleinen Katze.
  • Akkusativ: Der Akkusativ ist der Wen- oder Was-Fall. Er wird verwendet, um das direkte Objekt eines Satzes zu kennzeichnen.
    • Beispiel: Wir streichen eine kleine Katze.
    • Beispiel: Ich sehe den großen Hund da vorne.

 

2.2 Numerus: Der Numerus beschreibt die Anzahl von beschriebenen Personen, Tieren, Dingen oder Begriffen. Er beeinflusst zudem die Form von Nomen und Adjektiven im Satz. Im Deutschen gibt es zwei Numeri, Singular und Plural:

  • Der Singular (Einzahl) bezeichnet eine einzelne Person, ein Tier, Ding, oder einen Begriff.
    • Beispiel: Der gelbe Vogel.
  • Der Plural (Mehrzahl) beschreibt mehrere Personen, Tiere, Dinge oder Begriffe.
    • Beispiel: Die gelben Vögel.

 

2.3 Genus: Der Genus ist das grammatikalische Geschlecht und gibt im Deutschen an, ob ein Nomen maskulin (männlich), feminin (weiblich) oder neutral (sächlich) ist. Jedes Nomen hat ein festes grammatisches Geschlecht, das seine Artikel und gegebenenfalls die Endungen der Adjektive und Pronomen bestimmt.

  • Feminin: Nomen, die weiblich sind, haben den Artikel „die“ im Singular.
    • Nominativ: die kleine Katze
    • Genitiv: der kleinen Katze
    • Dativ: der kleinen Katze
    • Akkusativ: die kleine Katze
  • Maskulin: Nomen, die männlich sind, haben den Artikel „der“ im Singular.
    • Nominativ: der kleine Hund
    • Genitiv: des kleinen Hundes
    • Dativ: dem kleinen Hund
    • Akkusativ: den kleinen Hund
  • Neutrum: Nomen, die sächlich sind, haben den Artikel „das“ im Singular.
    • Nominativ: das kleine Haus
    • Genitiv: des kleinen Hauses
    • Dativ: dem kleinen Haus
    • Akkusativ: das kleine Haus
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3. Position im Satz

Die Position des Adjektivs im Satz hängt davon ab, ob es als Attribut oder als Prädikativ verwendet wird. Auch gilt zu beachten, dass Adjektive, sollten sich gleich mehrere auf dasselbe Subjektiv beziehen, meist in einer festen Reihenfolge angeordnet werden:

 

3.1 Attributiv

Das Adjektiv steht vor dem Nomen und beschreibt dieses näher. Es wird dekliniert und richtet sich in Kasus, Numerus und Genus nach dem Nomen.

  • Beispiel: Der süße Hund.
  • Beispiel: Das liebe Kätzchen.
  • Beispiel: Der gelbe Vogel.

 

3.2 Prädikativ

Das Adjektiv steht nach einem Verb (meistens „sein“, „werden“ oder „bleiben“) und beschreibt das Subjekt. Es wird nicht dekliniert.

  • Beispiel: Der Hund ist süß.
  • Beispiel: Das Kätzchen wird alt.
  • Beispiel: Der Vogel bleibt laut.

 

3.3 Anreihung mehrerer Adjektive

Wenn mehrere Adjektive ein Nomen beschreiben, gibt es eine festgelegte Reihenfolge, die sich nach den verschiedenen Eigenschaften der Adjektive richtet:

Stoff/MaterialFarbeGrößeFormAlterHerkunftMaterialBesonderheit

 

Beispiel 1: Ein metallischer, roter, kleiner Schlüssel.

(Stoff/Material, Farbe, Größe)

 

Beispiel 2: Der alte, französische, witzige Käsehändler.

(Alter, Herkunft, Besonderheit)

 

Beispiel 3: Mein kleines, rundes Schmuckkästchen.
(Größe, Form)

 

Diese Reihenfolge hilft dabei, Adjektive logisch und verständlich zu ordnen, sodass der Leser oder Hörer die Beschreibung des Nomens klar erfassen kann.

Merke: Die Reihung von Adjektiven ist nicht immer zwingend und kann variieren, insbesondere bei festen Redewendungen oder stilistischen Entscheidungen. Einige Adjektive können auch in verschiedenen Positionen innerhalb des Satzes stehen, ohne dass die Bedeutung wesentlich verändert wird.

4. Steigerung von Adjektiven mit Beispiel

Die Steigerung von Adjektiven im Deutschen ermöglicht es, Unterschiede in der Intensität oder Qualität von Eigenschaften auszudrücken. Man unterscheidet dabei zwischen drei Stufen: dem Positiv, dem Komparativ und dem Superlativ. Diese Stufen helfen, Vergleiche zwischen verschiedenen Dingen oder Personen anzustellen.

 

4.1 Positiv, Komparativ & Superlativ

  • Positiv: Der Positiv beschreibt eine Eigenschaft ohne Vergleich. Er ist die Grundform des Adjektivs.
    • Beispiel: Das Auto ist schnell.
  • Komparativ: Der Komparativ vergleicht zwei Dinge oder Personen und zeigt, dass eine Eigenschaft bei einem stärker ausgeprägt ist als bei dem anderen. Er wird meist durch Hinzufügen der Endung „-er“ zum Positiv gebildet.
    • Beispiel: Das Auto ist schneller als das Fahrrad.
  • Superlativ: Der Superlativ beschreibt die höchste Stufe einer Eigenschaft und wird verwendet, um einen Vergleich innerhalb einer Gruppe anzustellen. Er wird meist durch die Endung „-sten“ oder „-esten“ gebildet und häufig mit „am“ verwendet.
    • Beispiel: Das Auto ist am schnellsten von allen Fahrzeugen.

 

4.2 Unregelmäßige Adjektive
Einige Adjektive haben unregelmäßige Steigerungsformen, die nicht den allgemeinen Regeln folgen. Diese Formen müssen auswendig gelernt werden.

Einige häufig vorkommende Beispiele:

  • Gut – besser – am besten
  • Viel – mehr – am meisten
  • Gern – lieber – am liebsten
  • Alt – älter – am ältesten
  • Kalt – kälter – am kältesten
  • Nah – näher – am nächsten

 

4.3. Nicht steigerbare Adjektive
Einige Adjektive können nicht gesteigert werden, da ihre Bedeutung bereits eine absolute Eigenschaft ausdrückt. Diese Adjektive beschreiben Eigenschaften, die nicht in unterschiedlichem Maße ausgeprägt werden können.

Einige häufig vorkommende Beispiele:

  • Tot
  • Einzig
  • Leer
  • Fertig
  • Kaputt